Weight Watchers® zurück


Definition

Weight Watchers®, wörtlich „Gewichtsbeobachter“, ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das eine Methode zur kontrollierten Gewichtsreduktion vermarktet. Ziel ist eine langfristig moderate Reduzierung der Energiezufuhr und eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Um dies zu erreichen, wird jedem Lebensmittel ein bestimmter Punktwert zugewiesen. Den abnehmwilligen Personen steht täglich eine festgelegte Punktmenge zur Verfügung, die von Geschlecht, Alter, Körpergrösse und Gewicht abhängt.

Herkunft

Die Firma Weight Watchers wurde 1963 im US-Bundesstaat New York von Jean Nidetch gegründet. Seit 2001 werden die Aktien von Weight Watchers International Inc. an der New Yorker Börse gehandelt. Heute ist Weight Watchers mittlerweile in rund 30 Ländern vertreten. Das erste Weight-Watchers-Treffen in der Schweiz fand 1974 in Genf statt. Seitdem wurde das Konzept kontinuierlich verbessert. Zum einen wurde es dem aktuellen wissenschaftlichen Stand angepasst und zum anderen den Wünschen der Teilnehmer. So wurde ein einzigartiges Programm entwickelt, mit dem man erfolgreich abnehmen und vor allem auch das Gewicht halten kann.

Grundlagen

Übergewicht ist ein weit verbreitetes Problem, das auf den heutigen Lebensstil zurückzuführen ist. Allein in der Schweiz sind mehr als 37 Prozent der Erwachsenen übergewichtig. Übergewicht wird als ein zu hohes Körpergewicht in Relation zur Körpergrösse definiert. Es ist zu unterscheiden zwischen Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas). Um dies zu bestimmen, wird der Body-Mass-Index (BMI) verwendet. Er ist eine Masszahl für die Bewertung des Körpergewichts eines Menschen im Verhältnis zu seiner Körpergrösse. Nach der WHO-Definition liegt Übergewicht ab einem BMI von 25 bis 29,9 kg/m² vor. Bei einem BMI von 30 kg/m² und mehr, spricht man von Adipositas, die wiederum in drei Schweregrade unterteilt wird. Zur Abgrenzung der Schweregrade wird ebenfalls der BMI herangezogen. Bei Adipositas handelt es sich um eine Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit mit starkem Übergewicht, die durch eine über das normale Mass hinausgehende Vermehrung des Körperfetts mit krankhaften Auswirkungen gekennzeichnet ist. Der BMI gibt jedoch keine Informationen über die Fettverteilung im Körper. Das Fettverteilungsmuster gibt wichtige Hinweise auf das Gesundheitsrisiko durch Adipositas: Fettansammlungen im Bauchbereich erhöhen das Risiko für chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Bluthochdruck und Diabetes Mellitus Typ II. Anhand des Fettverteilungsmusters teilt man Menschen in zwei Kategorien ein: Menschen mit einer androiden Fettverteilung (häufig auch „ Apfelform“ genannt) und Menschen mit einer gynoiden Fettverteilung (häufig auch als „Birnenform" bezeichnet). Eine androide Fettverteilung bedeutet, dass das Fett innerhalb des Bauchraums liegt und um die inneren Organe herum verteilt ist. Dies stellt ein grösseres Risiko dar, Krankheiten zu entwickeln, die einen Bezug zu Fettleibigkeit haben. Anders ist dies bei den Menschen mit einer gynoiden Fettverteilung. Bei ihnen findet sich der Grossteil des Körperfetts um die Hüften, an Oberschenkeln und Gesäss verteilt. Sie haben ein erhöhtes Risiko für mechanische Probleme (Gelenke, Knochen). Übergewichtige Männer haben öfter die „Apfelform", während bei Frauen häufiger die „Birnenform" vorkommt. Um die Fettverteilung festzustellen, wird der Taillenumfang gemessen. Ist der Taillenumfang bei Männern grösser als 94 cm und bei Frauen grösser als 80 cm, bedeutet dies, dass sie ein erhöhtes gesundheitliches Risiko haben, auch wenn ihr BMI in etwa normal ist.

Die Ursachen des Übergewichts sind meist eine Kombination aus einer zu hohen Energiezufuhr (zu viel Nahrung, zu kalorienreiche Nahrungsmittel, hoch verarbeitete Lebensmittel und Stress oder Frustessen) und/oder einem Bewegungsmangel (mangelnder Energieverbrauch). Meist ist die heutige Berufsarbeit und Freizeit körperlich nicht mehr so belastend. Die Zunahme der Bildschirmarbeit oder der hohe Fernseh-/Computerkonsum in der Freizeit bewirkt, dass man einen geringeren Energieverbrauch hat. Spezifische Gewichtsreduktionsprogramme oder eine Ernährungsberatung können dazu beitragen, Gewicht zu verlieren und ein normales Körpergewicht aufrechtzuerhalten. Mit Hilfe von Weight Watchers können die Teilnehmenden ihr Gewicht langfristig in den Griff bekommen.

Verwendete Technik

Das Konzept von Weight Watchers besteht darin, jedem Lebensmittel einen sogenannten „Pro Point®“ (Punktwert) zuzuweisen. Dieser wird je nach Eiweiss-, Fett-, Kohlenhydrat- und Ballaststoffgehalt eines Lebensmittels berechnet. Die tägliche Punktmenge ist so festgelegt, dass ein Kaloriendefizit entsteht, d.h. die jeweilige Person nimmt weniger Kalorien über Nahrung und Getränke zu sich als sie verbraucht. Deswegen holt sich der Körper die fehlende Energie aus den Fettdepots zurück und die Person nimmt ab.

Die Nahrungsgruppe „Obst und Gemüse“ erhält den Wert 0. Davon können die Teilnehmenden beliebig viel zu sich nehmen. Es gibt wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel Bananen, Feigen, etc., die einen höheren Wert haben. Beim Getreide hat Vollkornbrot den Wert 2, ein Croissant den Wert 6,5 und für ein Tiramisu (150g) bekommt man 8 Punkte zugewiesen. Auch für auswärtiges Essen können die Punkte einfach berechnet werden. Für ein paniertes Schweineschnitzel erhält man beispielsweise 7,5 und für einen Döner 13 Punkte. Die Gesamt-Punkte-Liste wird den Teilnehmenden von Weight Watchers zur Verfügung gestellt. Den Abnehmwilligen steht täglich eine festgelegte Punktmenge zur Verfügung, die von Geschlecht, Alter, Körpergrösse, Gewicht und Aktivitätsgrad abhängig ist:

- Geschlecht: weiblich = 7 Punkte / männlich = 15 Punkte.

- Alter: 18-20 Jahre = 5 Punkte / 21-35 Jahre = 4 Punkte / 36-50 Jahre = 3 Punkte / 51-65 Jahre = 2 Punkte / über 65 Jahre = 1 Punkt.

- Gewicht: Man nimmt nur den Zehner, z.B. bei einem Gewicht von 87 kg liegt der Wert bei 8, bei einem Gewicht von 115 kg bei 11.

- Grösse: unter 1,60 m = 1 Punkt / ab 1,60 m = 2 Punkte.

- Täglicher Aktivitätsgrad: Bei ausschliesslich sitzender Tätigkeit (z.B. Sekretärin, Schneiderin etc.) berechnet man 0 Punkte, bei gelegentlichem Sitzen (z.B. Verkäufer oder Lehrer), werden 2 Punkte berechnet und wenn man hauptsächlich in Bewegung ist und nur zeitweise steht (z.B. Kellner oder Friseurin), zählen 4 Punkte. Wer körperlich anstrengende Arbeiten verrichtet (z.B. Krankenpflegerin, Schichtarbeiter etc.), kann 6 Punkte berechnen.

Für die Ernährungsumstellung wird eine ausgewogene, fettmodifizierte und ballaststoffreiche Ernährung empfohlen. Im Mittelpunkt des ProPoint-Plans stehen die Lebensmittel mit dem sogenannten „Sattfaktor“. Diese Sattmacher enthalten im Vergleich zu Lebensmitteln aus derselben Lebensmittelkategorie weniger Kalorien, Fett, Salz und Zucker und haben einen höheren Ballaststoff- oder Eiweissgehalt.

Damit die Teilnehmenden ihr Wunschgewicht aufrechterhalten können, ist nicht nur eine Umstellung der Ernährung notwendig, sondern auch des Bewegungsverhaltens. Dazu gibt Weight Watchers bei den wöchentlichen Treffen individuelle Bewegungsempfehlungen. Mit Bewegung können sich die Abnehmenden zusätzliche Punkte und damit kleine „Extra-Genüsse“ verdienen. Die Treffen stellen eine wichtige Grundlage für das erfolgreiche Gelingen der Gewichtsabnahme- und erhaltung dar. Beim gegenseitigen Austausch profitieren die Abnehmwilligen von den Erfahrungen anderer Teilnehmer. Zusätzlich zu den Treffen können die Teilnehmer zum Austausch die Online-Foren oder die Facebook-Community nutzen. Weight Watchers bietet auch viele Rezeptbücher und Tipps für das Essen im Restaurant. Die Unterlagen und „Pointslisten“ unterliegen dem Urheberrechtsschutz und stehen nur zahlenden Mitgliedern zur Verfügung.


© EMfit


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